Italien - Marken Ostertour 04-2017

Tour vom 6.4. - 23.4.2017

 

Teilnehmer: Chris, in Camerino mit Irene, Gioia und Iolanda

 

Tourstationen: Thayngen - Locarno - Bologna - Camerino - Cesena - Mailand - Chiasso - San Bernardino - Thayngen

Vorort: Sirolo, Termoli, Vasto, Castelraimondo, Assisi

gefahren:  2850 km, Schnitt 8,9 nach BC

6.4. Donnerstag

Jetzt geht es gleich los, alles eingeladen, Wasser aufgefüllt. Abfahrt um 13:00. Geplant ist, durchfahren bis es nicht mehr geht, schlafen und dann weiter. Natürlich mit vielen Pausen. So dass ich spätestens am Freitag Mittag in Camerino bin. Sind immerhin ca. 950 km und ich hab nicht das schöne Cabrio, SL500, dabei, sondern ein gemütliches Wohnmobil. Früher hat man das in einem abgespult, heute macht die Fahrt und das gemütliche dabei mehr Spaß. Nur die "Beifahrerin" für die Anfahrt fehlt, niemand da, der einem die Drinks und das Vesper aus dem Kühlschrank holt :-)

 

Aber das fördert dann halt die Entspannungspausen .....

Vorbei am Lago Maggiore, das erste Mal, ohne das ich dort ohne Übernachtung in Locarno auskomme. Weiter über Chiasso, Mailand bis kurz nach Bologna, hier in Castel San Pietro Terme auf meinen bekannten SP an der Therme um 21:30 gut angekommen.  Bis hier hab ich auch die Maut-Autobahn benutzt, die ca. 23 Euro kostet.

 

7.4. Freitag

Wie immer lang ausgeschlafen, bevor es dann auf die Etappe nach Camerino ging. Ab jetzt ohne Maut, also erst mal ein Stück Landstrasse, schön durch Imola, Faenza, und Forli, in Cesena kommt dann eine freie Autobahn, die über Perugia, Foligno nach Camerino führt. Auf dieser Autobahn (Rüttelpiste) kann das Inventar auf Geräusche getestet werden. Ab und zu ziehe ich die sichtbaren Schrauben nach dieser Tour wieder fest an. Kurz vor 15:00 bin ich dann erstmal am Ziel. Und erstaunlich, ich bin von Thayngen mit einem Tank bis Camerino gekommen, (970 km). Gut, zeitweise recht gemütlich, aber ich bin sehr zufrieden.

 

Bin aber doch recht erledigt von der langen Fahrt, man ist ja keine 58 mehr :-)

Der Spaziergang zur Stadt zeigt schon einiges von den Zerstörungen des Erdbebens im letzten Oktober. In die Innenstadt kommt man schon gar nicht mehr rein, alles gesperrt. Erst am Montag darf ich rein, in Begleitung von Feuerwehrleuten. Bin gespannt.

 

8.4. Samstag

Für heute ist ein Kurztrip ans Meer geplant, in die Nähe von Ancona zu fahren und eine Nacht dort zu verbringen. Und das klappt dann auch, so gegen 13:00 kommen wir los. Vorher ist halt noch viel zu organisieren von Irene, damit alle Kinder versorgt sind. Die beiden Kleinen kommen mit ans Meer. Damit sind zum ersten mal 4 Personen auf Tour und zum Schlafen im Camper. Die Fahrt geht nach Sirolo, unterhalb von Ancona. Hier gibt es oben in der Stadt ein schöne Terrasse mit Blick aufs Meer. Und einen Platz mit Cafés und Eisdielen, der um diese Jahreszeit noch nicht so voll ist mit Touris.

 

Dann nochmal runter ans Meer und ein bisschen an den Strand liegen. Den SP für die Nacht finden wir dann in Marcelli, auf einem grossen Parkplatz. Schön ruhig gelegen, wenig Verkehr in der Nacht.

 

9.4. Sonntag

Von der strahlenden Sonne geweckt erstmal frühstücken, dann wieder nach Sirolo, und zu Fuss runter an den Strand, ein herrliches Fleckchen, und man kann schon baden gehen. Die Sonne kann es hier schon richtig gut, also eincremen nicht vergessen. Der Strand ist auch noch schön leer, ich möchte nicht im August hier sein, wenn alle Urlaub haben. Da braucht man wohl kein eigenes Handtuch und benutzt einfach andere mit :-)

 

Der Hunger treibt uns wieder zurück in den Camper, danach geht es weiter Richtung Süden nach Porto Recanati. Eis und Cappucino sind angesagt, bevor es dann gegen Abend wieder zurück geht nach Camerino.

 

10.4. Montag

Frühstücken und stärken, bevor es nachher zum Haus geht in die "verbotene" Zone. Um was geht es hier? Für die die bisher nicht mitgelesen haben, Irene ist letzten Sommer in ihre Eigentumswohnung in Camerino gezogen. Ich habe den Umzug mit gemacht, habe Küche und Bad und sonstiges eingebaut. Nach 6 Wochen, im Oktober, kam dann das große Erdbeben, nahezu die ganze Stadt davon betroffen. 1000-ende standen innerhalb von Sekunden mit dem was sie am Leib hatten auf der Straße. Seither leben sie alle irgendwo untergebracht, in Hotels am Meer oder in B&B in der Nähe der Stadt.

 

So auch Irene mit ihren Kindern. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, viele Möbel und mehr sind noch drin. Wir können auch nicht alles rausholen, keiner weiß wohin damit. Begleitet von 2 Feuerwehrleuten dürfen wir in die Innenstadt und ins Haus, um noch weitere benötigte Dinge rauszuholen. Erschreckend wie es da aussieht, es ist eine Geisterstadt.

 

11.4. Dienstag

Heute ist ein Tagesausflug nach Assisi auf dem Programm. Wieder herrlicher Sonnenschein, mit bis zu 24 Grad empfängt uns die Stadt vom Franz, dem von Assisi. Er hat hier um 1200 rum gelebt und gewirkt. Hoch zum Castell, runter auf die Piazza, zur Basilica di San Francesco und durch viele kleine Gassen führt uns unser Weg durch die Stadt. Zwischendurch immer mal wieder einen Cappuccino in einem der zahlreichen Straßencafés.

 

Am Nachmittag dann wieder zurück, ich will mit Antonio noch etwas Autofahren lernen für seinen Führerschein. Danach noch einmal ins zerstörte Haus in der Innenstadt um unter Begleitung von 3 Feuerwehrleuten weitere Sachen aus dem Haus zu holen. Die Eingänge in die Stadt werden von Militär bewacht, so das keiner reinkommt ohne Genehmigung. So vergeht auch wieder ein Tag, der Abends sogar Regen bringt und mir den Camper wäscht. Prima.

12.4. Mittwoch

Ein ruhiger Tag beginnt. Ein bisschen einkaufen, Autofahren mit Antonio, gegen später einen grossen Spaziergang um die halbe Stadt.

13.4. Donnerstag

Heute hat Fiorella Geburtstag, sie wird 16. Also ein bisschen feiern, nochmal mit Antonio unterwegs, bevor wir 2 dann gegen Spätnachmittag losfahren. Geplant ist für 3-4 Tage an der Küste entlang nach Süden, Richtung Termoli (am Sporn von Italien). Mal sehen, wie es um die Ostertage da aussieht, hoffentlich denken nicht alle so. Damit wir immer ein Plätzchen für´s RV finden. Lass mich mal überraschen.

 

Gegen 15:30 kommen wir los, erstmal noch Wasser bunkern und entsorgen am SP in Camerino. Von Camerino fahren wir ans Meer bei Civitanova, dann am Meer entlang bis Roseto degli Abruzzi. Hier ist für uns kein geeigneter SP zu entdecken, deshalb nochmal ein paar Kilometer nach Norden, zum SP Gulliver in Cologna Spiaggia. Und wie es der Zufall will hatten die gerade heute die Saison eröffnet. Es war schon spät als wir ankamen, also Abendessen und dazu einen Krimi aus Venedig, wir sind ja schliesslich in Italien.

 

14.4. Freitag

Morgens erstmal den Strand erkundet, nicht sehr schön hier und auch noch nicht gereinigt. Danach war das Ziel Termoli, noch ca. 150 km runter die Küste entlang. Das liegt fast am Sporn von Italien. Schöne Landschaft, immer wieder mit Blick aufs Meer.  Auf dem Weg nach Süden kamen wir in Vasto durch, das einen wirklich herrlichen grossen Sandstrand hat. Erstmal geparkt, Decke und Handtuch raus und an den Strand. Und siehe da, das Wasser war schon warm genug zum baden und schwimmen. Wunderbar, ist hier aber im April auch nicht immer so.

 

Dann ging es weiter zum Ziel in Termoli. Als wir dort ankamen haben wir zuerst den SP angeschaut, herrlich gelegen, aber fast ohne Strand und das gefällt uns nicht. Vor allem, wenn man schon mal baden kann. Da wir beim runterfahren schon durch Vasto gekommen sind und dort am Strand einen schönen Parkplatz gesehen hatten, sind wir wieder dorthin gefahren. Es ist zwar nur ein öffentlicher Platz zum Parken, direkt am Strand, aber außerhalb der Saison interessiert das dort keinen. Das war dann unser SP für die nächsten beiden Nächte.

 

15.4. Samstag

Von der strahlenden Sonne geweckt, raus an den Strand, 2,5 Stunden Spazierengehen, mit Besuch der Stadt auf dem Hügel. Auch hier gab es wieder einen italienischen Cappuccino, mit Blick aufs Meer und den Strand. Danach von der vielen guten Meeresluft leicht müde und hungrig. Also Essen gekocht, gegessen und wieder an den Strand zum baden. Man musste schon vorsichtig sein, damit es keinen Sonnenbrand gibt. Gut gesalzen, erholt, gebadet, und geduscht ging dann auch dieser Tag zu Ende.

 

Nachts war es noch etwas laut, da fuhr doch mitten in der Nacht eine Strassenreinigungsmaschine durch, und das mehrmals. Sollte wohl zu Ostersonntag alles sauber sein.

 

16.4. Sonntag

Nachts hat es dann zu regnen angefangen, gut es war angekündigt, und Sonntag Vormittag war auch verregnet. Aber gegen Mittag war schon wieder das schönste Wetter. Da waren wir aber schon auf dem Heimweg nach Camerino, natürlich am Meer entlang. Das Meer hatte herrliche Farben, grün, blau, Türkis, alles war dabei. In Giulianova war dann der Abschluss vom Strand, natürlich mit einem Cappuccino. Von dort ging es auf die Autobahn bis Civitanova und dann ins Hinterland, nach Camerino, wo wir gegen 21:30 ankamen.

 

17.4. Montag

Erst mal wieder relaxen, vom Meer erholen :-) Alles ist recht ruhig, ist ja schließlich noch Feiertag. So verläuft auch der Tag ruhig, ruhen, lesen, Blog schreiben, essen und einen längeren Spaziergang mit Blick auf Camerino. damit ist es genug für heute.

 

18.4. Dienstag

Morgens erstmal von Winterreifen auf Sommerreifen am Auto von Irene gewechselt, jetzt kann der Schnee kommen :-) ist ja zumindest angekündigt. Selbst hier, tief im Süden. Aber nur kurz, dann kommt das schöne Wetter wieder. Ansonsten ist auch heute Ruhe angesagt, bevor es morgen nochmal ins Haus geht um weitere Dinge auszuräumen. Morgens höre ich dann noch das es in Deutschland und Österreich wieder geschneit hat, als es mittags bei uns auch fast soweit war. Sturm und Regen, dass der Camper wackelt. Verbunden mit einem Temperaturabfall auf 6 Grad. Wie heisst es so schön, der April macht was er will.

 

19.4. Mittwoch

April, auch in Italien. An alle Daheimgebliebenen, freut euch, jetzt hat es uns auch erwischt. 1-2 Grad und morgens ganz leicht geschneit. Jetzt ist 10:00 und schon wieder voller Sonnenschein, allerdings noch kalt. Rundum sind die Berge weiss. Und sehr wechselhaft, Sonne, Schnee, Sturm, alles ausser Wärme! Nochmal im Haus, wieder begleitet von 3 Feuerwehrmännern, und einem komischen Gefühl bei all den eingestürzten Wänden und Decken. Man ist doch froh, wenn man wieder raus ist.

 

20.4. Donnerstag

Heute wird wohl die Rückreise beginnen, mal sehen, wie ich am besten dem Osterreiseverkehr aus dem Weg gehen kann. Wenn alle wieder nach Hause fahren aus dem Osterurlaub. Alles wieder einräumen, festmachen für die Rüttelpiste und ein letztes Mal entsorgen. Und natürlich von allen verabschieden bevor es Richtung Norden geht. Viele nette Leute kennen gelernt, die alle vom Erdbeben betroffen sind.

 

Um 16:00 komm ich los, es geht über die Superstrada nach Foligno, dann Cesena und dort auf die Autobahn. Erst wollte ich wieder bei Bologna übernachten, aber es lief so gut, mit wenig Verkehr, das ich weiterfuhr. Mit 2 Pausen kam ich dann bis vor den San Bernardino-Tunnel. Da oben war es aber so kalt, -7 Grad, das ich noch weiter fuhr, war ja auch noch fit. Kurz vor dem Heidiland war dann Schluss und ich musste etwas schlafen.

 

21.4. Freitag

Aufgewacht und gleich weitergefahren, man sieht auf den Bildern, wie früh es war und den Schnee der vergangenen Tage. Aber das war gut so, auch jetzt wenig Verkehr um St. Gallen und Winterthur rum. Also lief es problemlos bis ich ca. 10:0 in Thayngen ankam. Hier herrschte herrlichstes Wetter, allerdings bei nur 5 Grad. Jetzt ist erstmal ausräumen angesagt, bevor es eine Mütze voll Schlaf gibt. Eine herrliche Tour geht so zu Ende. Danke an alle Beteiligten.

 

Zu den Touren 2013 - 2015

 

Viel zu spät begreifen viele

die versäumten Lebensziele:

Freude, Schönheit der Natur,

Gesundheit, Reisen und Kultur.

Drum, Mensch sei zeitig weise!

Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

 

(Wilhelm Busch, 1832-1908)

 

Groesbeek, die "erste" Übernachtung
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irgendwo in Frankreich
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