Italien - Marken 2018-07

Tour vom 15.07. - 5.8.2018

Teilnehmer: Chris, ab Camerino mit Irene,

 

Tourstationen: Thayngen - San Bernardino - Locarno - Castel San Pietro Terme - Cesena - Camerino -  Porto Sant´Elpidio - Fermo - Camerino - Cesena - Castel San Pietro Terme - Chiasso - San Bernardino - Thayngen

 

gefahren:  2386,3 km, Schnitt 8,5 nach BC,

reine Fahrzeit: 36:54 h

6 Übernachtungen auf SP, sonst frei. Maut 47,80 €

 

15.7. Sonntag   Thayngen - Locarno

12.30 war Abfahrt Richtung Camerino. Ganz gemütlich wieder mal, und in meine Richtung lief es prima. In die Gegenrichtung hätte ich nicht fahren wollen, der erste Rückreiseverkehr hat wohl begonnen. Um Bellinzona gab es durch Baustellen einen kleinen Stau, aber ich kam gut bis Locarno. Leider gibt es "meinen" Stellplatz nicht mehr, da wird jetzt tatsächlich drauf gebaut, wie seit 2-3 Jahren angekündigt. Und Locarno bietet keine Alternative an, ein Armutszeugnis für diese Stadt.

In Locarno ist mal wieder ein Fest, 500 m nur Fressbuden, super. Ganz schön viel los hier im Dorf.

 

16.7. Montag   Locarno - Mailand - Bologna - Castel San Pietro Terme

Gemütlich am Ostufer vom Lago entlang bis an das untere Ende. Unterwegs noch verschiedene Stellplätze angeschaut, für zukünftige Touren in der Gegend. Am Südende geht es auf die Autobahn Richtung Mailand und Bologna, viele Staus unterwegs und ein Wolkenbruch hat dafür gesorgt, das man nicht mehr als 30-40 km/h fahren konnte. So gebremst komm ich dann gegen Abend in Castel San Pietro Terme an, wo ich übernachten werde. Noch ein kurzer Stadtbummel, einen Össi-Krimi und dann ins Bett.

 

17.7. Dienstag   Castel San Pietro Terme - Cesena - Camerino

Früh raus um den morgendlichen Verkehr zu umgehen. Hat geklappt, so komm ich ohne Probleme gut über die Landstrasse SS9 nach Cesena, von wo es über die Mautfreie E45 nach Süden geht. Dachte an Ostern schon, das diese Strasse nicht mehr schlechter werden kann. Doch sie kann - noch mehr Baustellen. Aber auch die sind kein Hinderniss, so das ich 12:30 in Camerino ankomme. Und dort dann auch gleich mal den Fortschritt angeschaut, den die Häuser gemacht haben, die die Erdbebenopfer zur Verfügung gestellt bekommen. In der Hoffnung, das Irene mit den Kindern dann gegen Ende des Monats umziehen kann.

 

Viele der Einwohner waren/sind ja seit dem Erdbeben Oktober 2016 immer noch in Ferienwohnungen, Feriendörfern und Hotels untergebracht, teilweise auf engstem Raum. Die Alt-Stadt Camerino wird auch noch auf Jahre hinaus nicht bewohnbar sein.

 

18.7. - 19.7.  Mittwoch/Donnerstag   Camerino

Heute gehen wir ins "Erdbebenhaus", um zu sehen, was nach fast 2 Jahren noch brauchbar ist. Und der Schreck ist gross, nach jedem weiteren Erdbeben in der Zwischenzeit ist mehr kaputt gegangen. Das Haus ist nicht mehr zu retten. Nur todesmutig kannst du dort noch was machen, wir haben viel abgebaut, abgeschraubt und ganz vorsichtig runtergetragen. Mittags dann für heute die zweite Fuhre und ein Bett abgebaut, unter dem der Boden schon an der Wand eingebrochen war. Der Feuerwehrmann wollte nicht so richtig mit machen, wir haben es gewagt. Jetzt vielleicht noch 2-3 mal rein, dann sollte es gut sein. Platz zum unterstellen ist in den neuen Häusern ja eh nicht.

Donnerstag wird ein Ruhetag, mit ein paar kleinen Tätigkeiten. Paar Kisten Reinräumen, zum Stellplatz in Camerino, ent- und versorgen, es soll ja morgen für ein paar Tage noch ans Meer gehen.

 

20. - 26.7. Freitag - Donnerstag   Camerino - Porto Sant´Elpidio/Fermo

Gleich am morgen noch ein bisschen einkaufen, dann geht es los ans Meer, mit dabei Irene, Gioia und Jolanda. Der SP den wir ausgesucht hatten war voll, wie wir telefonisch erfahren hatten. So fanden wir einen anderen, direkt am Strand. Und hier war seltsamerweise nichts los. Aber zum Glück für uns. Herrliche Ruhe, in erster Reihe zum Strand. Zwar Kiesstrand, aber trotzdem super.

Wir haben dann den anderen SP mal angeschaut, zum Glück sind wir nicht dorthin. Hinten die Eisenbahn, vorne die Strasse, und ein Camper am anderen. So müssen sich Ölsardinen fühlen. Da verzichte ich gerne auf den Sandstrand, bringt eh nur viel Sand in den Camper. Wir haben es sehr gut getroffen. Stundenlang im warmen Meer schwimmen, Luftmatratze, und Salzwasser schlucken, allerdings nicht freiwillig. Das Meer ist recht ruhig, nur an einem Tag gab es bis zu 1,5 m hohe Wellen.  

26.7. Donnerstag   Fermo - Camerino

Heute geht es zurück nach Camerino, allerdings erst nach einem weiteren Tag am Strand. So wechseln wir morgens noch vom SP zum südlicher gelegenen Sandstrand und bekommen noch einen schattigen Parkplatz entlang der Strasse. Der Strand ist hier herrlich, Sandboden auch im Meer, das hier sehr flach und geschützt ist. Stundenlang im sicher 25 Grad warmen Wasser liegen, gut geschützt mit Hut, sonst wirst du hier verbrannt. Zwischendurch mal noch einen Cappuccino deca.

Gegen späten Nachmittag dann alles vom Sand befreien und es kann losgehen, zurück in die Berge. Wird auch Zeit, die Schwimmhäute zwischen den Fingern beginnen schon zu wachsen. Ankommen, ausräumen und ausruhen, die Kühle geniessen, die hier in den Bergen herrscht. Statt 32 mal "nur" 24 Grad ist schon angenehm.

Auf der Rückfahrt dann noch mein persönliches Highlight, tanken mit 1000,5 km auf dem Tacho, 85,5 Liter getankt (bei einem 90 Liter Tank), entspricht 8,5 L/100 km. Über tausend hatte ich bisher noch nicht auf der Uhr.

 

27.-31.7. Freitag - Dienstag   Camerino 

Putzen ist angesagt, das RV innen erstmal wieder saubermachen. Und warten auf die "Gemeinde" das die endlich in die Gänge kommen und die neuen Häuser freigeben. Aber die haben es nicht eilig, es klappt nicht auf den 4.8. wie versprochen. So fahren wir am Dienstag Abend nochmal ans Meer um die Zeit, die wir warten müssen wenigstens etwas sinnvoll zu verbringen. Einen Platz zum übernachten hatten wir uns beim ersten Mal schon ausgesucht, in einer Sackgasse am nördlichen Ende vom Strand lässt es sich gut stehen. Allerdings immer in der Nähe vom Zug.

 

1.-3.8. Mittwoch - Freitag   Camerino - Lido di Fermo

Und jetzt wird deutlich, das wir in der heißesten Jahreszeit unterwegs sind, tagsüber zwischen 33 und 35 Grad, kühlt es nachts doch immerhin auf 25-26 Grad und einmal nur auf 29 Grad ab. Das ist heftig und gewöhnungsbedürftig. Kam grad in den deutschen Nachrichten, bei Abkühlung auf 23 Grad sprachen sie von "tropischen Nächten", hahaha. Hab ja nichts gegen Hitze, aber auf die Dauer wird es schon anstrengend (im zunehmenden Alter). Morgens fahren wir dann immer gleich an den Strand, parken direkt an der Strasse und abends wieder zurück in die Sackgasse.

Funktioniert prima, man muss nur vor 8 Uhr morgens  da sein, sonst sind die Parkplätze belegt. Das Meer hat jetzt knapp Badewannentemperatur, erfrischend zum stundenlangen drinliegen. Der Kühlschrank im RV hat auch zu kämpfen bei den Außentemperaturen. Also kommt nichts wichtiges rein. 20 Grad Unterschied schafft er, aber bei 35 außen sind das halt auch nur 15 Grad im Inneren. Literweise Wasser trinken hilft, um nachzufüllen, was man so den Tag über verschwitzt.

Am vorletzten Tag am Meer gehen wir abends in die Stadt, viel Musik und einige Events, sogar eine Modenschau im Rahmen einer Veranstaltung. Und bei knapp 30 Grad haben die Modells Winterkleidung vorgeführt, die Ärmsten. Freitag vormittag nach einem ausgedehnten letzten Bad im Meer geht es wieder einmal zurück nach Camerino, sehen ob sich schon etwas getan hat. Dort dann die Info, das wahrscheinlich die nächsten beiden Wochen immer noch nichts geht.

Und da ich so lange nicht bleiben kann, steht der Plan, spätestens Sonntag nach Hause zu fahren.

 

4.8. Samstag   Camerino - Cesena - Castel San Pietro Terme

Heute verpacken wir das meiste und räumen noch alles so weit wie möglich zusammen. Durch diese bescheidene Organisation der Gemeinde kommen alle Pläne durcheinander, immer verschieben, keine definitiven Zusagen. Da alles unklar ist und noch Wochen so geht, beschließt Irene nach Österreich zu fahren. Damit sie nicht alles in einem Stück fahren muss, fahr ich auch schon los, bis Castel San Pietro Terme bei Bologna. Dort treffen wir uns auf dem Parkplatz und sie übernachtet im RV, bevor es dann am frühen Sonntag weiter geht. 

 

5.8. Sonntag   Castel San Pietro Terme - Bologna - Mailand - Chiasso - San Bernardino - Thayngen

Abfahrt in der Frühe gegen 6:00, es ist hoffentlich nicht so viel Verkehr, da ja grad der Rückreiseverkehr begonnen hat. Unglaublich was um 6 Uhr am Morgen bereits auf der Autobahn los ist. In der Gegenrichtung ist sie voll mit vielen Staus. In meine Richtung hält es sich in Grenzen, kein Stau, nur ab und zu eine Baustelle. Erst nach Bellinzona, rauf auf den San Bernardino, nimmt der Verkehr zu, aber es läuft reibungslos. Vor dem Gotthard ist Stau, hört man in den Nachrichten, da sind wohl einige ausgewichen. 

Und auch die Temperaturen sind wieder erstaunlich, vor dem Tunnel, auf 1650 m Höhe, hat es 29 Grad. Die erhöhen sich noch bis Thayngen, hier komme ich mit 35 Grad an. 

Schöne Tour, wenn auch der Umzug, wegen dem ich runtergefahren bin, nicht stattfinden konnte.

Zu den Touren 2013 - 2015

 

Viel zu spät begreifen viele

die versäumten Lebensziele:

Freude, Schönheit der Natur,

Gesundheit, Reisen und Kultur.

Drum, Mensch sei zeitig weise!

Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

 

(Wilhelm Busch, 1832-1908)

 

Groesbeek, die "erste" Übernachtung
Groesbeek, die "erste" Übernachtung
irgendwo in Frankreich
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