Italien - Marken/Toscana Ostertour 2019-04

Tour vom 10.4. - 28.4

Teilnehmer: Chris, ab Recanati/Camerino mit Irene,

 

Tourstationen: Thayngen - Gotthard - Chiasso - Bergamo - Sirmione - Verona - Ravenna - Recanati - Camerino - Rundtour Toskana (s.u.) -  Foligno - Cesena - Ferrara - Verona - Mailand  - Chiasso - Gotthardtunnel - Zürich - Thayngen

 

gefahren:  2906  km, 9,5 l/100 km Schnitt  nach BC,

reine Fahrzeit: 51:24 h,    2 Übernachtungen auf SP (8+12 €)

sonst Parkplatz, frei. Maut  ca. 30 €

 

10.4. Mittwoch   Thayngen - Sirmione (I)

Abfahrt nach Camerino. Los geht's um 11.30 auf die Autobahn und statt die San Bernardino-Route fahre ich heute wieder einmal den Gotthardtunnel. Geplant ist, dass ich in 2-3 Tagen unten bin, mit genügend Pausen zur Erholung. Mal sehen, ob alles so mitspielt, wie ich mir das vorstelle. Und es läuft gut, spätestens nachdem ich an Zürich vorbei bin. Die Gotthard-Route war heute relativ wenig befahren, und ich komme gut voran.

 

Die erste Pause erfolgt auf dem Rastplatz nach dem Tunnel, kleiner Spaziergang, kleiner Snack, dann geht es weiter. Losgefahren bei Regen, zwischendurch mal Sonne, an Lugano vorbei nach Chiasso. Dort verlasse ich die Autobahn, da ich einmal mautfrei in den Süden teste. Richtung Bergamo, nach Sirmione am Gardasee, hier wird die erste Übernachtung sein. Der Zeitpunkt, so im Feierabendverkehr war eher suboptimal, es zieht sich und nach gefühlten 1000 x Kreisverkehr komme ich schliesslich gegen 20:00 doch an. Platz gibt es für mich auch noch auf dem kostenlosen SP in Sirmione, ist ja noch keine Saison. Prima, nur der heftige Regen verhindert, das ich noch nach Sirmione rein gehe.

 

11.4. Donnerstag   Sirmione - Recanati

Und dieser Regen bleibt leider nahezu die ganze Nacht und trommelt aufs Dach. Ich verabschiede mich vom Gardasee und fahre los. Da der Regen bis zum späten Nachmittag nicht nachlässt, lasse ich unterwegs alle möglichen Besichtigungen aus. So geht es mit einigen Pausen über Verona und Ferrara bei Comacchio ans Meer. Wo auch tatsächlich mal wieder die Sonne raus kommt. Deshalb Pause mit Spaziergang zum Meer. Ab jetzt immer dem Meer entlang nach Süden, über so bekannte Orte wie Ravenna, Cesenatico, Rimini, Ancona nach Recanati. Komme dort gegen 23:15 an und warte jetzt noch auf Irene, die von ihrer Klassen-Tour nach Gotha gegen 23:40 ankommt. Dann auf den SP in Recanati und schlafen.

 

12.4. Freitag   Recanati - Camerino

Irene hat noch Unterricht bis 15:45, danach ab nach Camerino, wo wir gegen 17:30 ankommen. Erstmal alle Kids begrüsst, dann ist auch der Tag fast gelaufen, sind wir doch recht fertig durch die lange Fahrt. Die nächsten Tage verbringen wir in Camerino, bis es am Donnerstag vor Ostern für eine Woche auf eine kleine Tour geht. Bei Irene bzw. bei ihrer Katze gab es noch Nachwuchs,  gerade mal 4 Wochen alt. Herrliches Gewusel mit den 5 Kleinen. 

 

13.4. Samstag   Camerino

Heute wird Fiorella, die Tochter von Irene, 18 und feiert das gross. So vergeht der Tag mit vorbereiten, einkaufen, aufbauen etc. was halt zu so einem Fest dazu gehört. Und Abends dann die eigentliche Feier, die wir gegen 0:30 verlassen.

 

14.4. Sonntag - Donnerstag   Camerino

Sonntag ist wieder einmal relaxen angesagt, das Wetter spielt auch mit, nahezu den ganzen Tag Regen und kalt. Also nix für draussen.  

Die Zwischenstationen der Rundtour

Die ganze Gegend durch die wir jetzt kommen ist sehr von den Etruskern geprägt, die hier unglaublich fleissig waren. Sie haben den Grundstein gelegt für viele Städte und Dörfer, die dann auch im frühen Mittelalter noch einmal zur Blüte kamen.

 

18.4. Donnerstag   Camerino - La Verna / Santuario Francescano

Heute beginnt unsere Rundreise durch die Toskana, über die Marken nach Umbrien und dann in die Toskana. Gegen 15:00 kommen wir los. Der Weg führt zunächst direkt nach La Verna - Santuario Francescano, einem Kloster vom Franz. Schöne Gegend mit steiler Auffahrt zum Kloster, wo wir direkt auf dem Parkplatz übernachten können. Herrliche Ruhe in der Nacht. Doch vorher besuchen wir noch kurz das Kloster im letzten Abendlicht.

 

19.4. Freitag   La Verna - Castiglion Fibocchi - Siena

Am Morgen gehen wir nochmals rein, alles mal bei Sonnenschein in Ruhe anschauen. Der Besuch der Anlage lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ich es eher nicht so mit den Heiligen habe. Und die Lage ist schon herrlich. Dann geht es wieder den Berg runter, mit erstem Zwischenhalt in Castiglion Fibocchi. Dort befindet sich die Fattoria La Vialla, ein Landwirtschaftsbetrieb, der schon früh begonnen hat, seine Produkte nach Deutschland, Schweiz, etc. zu verschicken. Da ich dort schon öfters schöne "Fresspakete" bestellt habe, wollte ich mal sehen wie es dort aussieht, wenn ich schon in der Gegend bin. Sehr gut gemacht, man wird freundlich, auch auf Deutsch, empfangen oder sogar vom Wohnmobilstellplatz abgeholt.

Zum Glück war grad Zeit zum Essen für uns, so dass wir gleich die guten Produkte genießen konnten, da wir Hunger hatten. Also das lohnt sich immer mal dort vorbei zu schauen und man kann sich auch mit den Produkten eindecken. Der SP wär auch hervorragend zum übernachten aber wir wollten weiter nach Siena. Dort angekommen, direkt auf den SP, einen gemischten Parkplatz nahe der Stadtmitte. Fahrräder raus und ab in die Stadt. Durch schöne Gassen natürlich zum Piazza del Campo, bekannt durch seine Pferderennen der Stadtteile gegeneinander. Sieht alles schon sehr beeindruckend aus.

Unterwegs haben wir dann noch ein Wohnmobil aus Österreich auf einem Parkplatz gesehen mit einem italienischen Abschlepper. Irene meinte wir sollten umkehren und schauen ob wir helfen können, bezgl. der Sprache. Und so war es auch, die beiden konnten kein Italienisch, so dass Irene übersetzen konnte. Der Fahrer des Abschleppers konnte nichts zu dem Problem sagen, so schickten wir ihn weg. Ich hab mir dann mal angesehen, was es evtl. sein könne. Mit Verdacht auf Radlager, hab ich zu Josef gesagt, damit könnte er noch gut bis nach Hause fahren. So war es dann auch, wie er mir als Rückmeldung gegeben hat, gut nach Hause gekommen und alles schon wieder repariert. Schön, wenn man helfen konnte. Die Flasche Wein, von Josef und seiner Frau, zum Dank, haben wir dann abends genossen. 

 

20.4. Samstag   Siena - San Galgano - Chiusdino - Massa Marittima - Punta Ala - Castiglion della Pescaia

Von Siena führt der Weg nach Massa Marittima, doch unterwegs liegt noch die Abtei von Galgano die wir besichtigen und der Ort Chiusdino, der auch auf einem Felsen klebt. Interessante Anfahrt, eng und steil. Auch wieder ein interessanter Ort mit seinen engen, teilweise steilen Gässchen. Die Abfahrt gestaltet sich auf einer anderen Straße einfacher, so kommen wir bald nach Massa Marittima. Ebenfalls ein sehr interessanter Ort mit uraltem Stadtkern, ok, wir haben eh nur alte bis uralte Städte besucht.

Hier wird es dann mal kurz wieder eng, bzw. sehr eng, die Einfahrt mit 2,2 m Breite wollt ich vermeiden, hab dann auf der anderen Seite die Einfahrt mit max. 2,8 m Höhe gewählt. Gleich kamen Einheimische herbeigelaufen und sagten das klappt nicht. Ich müsse alles wieder zurück fahren. Seit heute wissen sie, das es geht, knapp, aber es funktioniert. Zumindest wenn das RV nicht mehr als 7 m hat, keine 3 m hoch ist und nicht breiter als 2,2 m, was ca. 2,70 m mit Spiegeln entspricht. Man kommt nur leicht ins Schwitzen. 

Danach geht es über Punta Ala nach Castiglion della Pescaia. In Punta Ala wollten sie uns nicht wirklich, sehr mondän das Ganze, hier kommt die High Society her, also weiterfahren. In Marina di Grosseto endlich mal ans Meer spaziert, aber noch zu kalt zum baden.

Unser Übernachtungsziel ist Castiglion della Pescaia. Dort stellten wir uns direkt an den Hafen, ein Spaziergang in die Stadt, durch die Hauptstrasse/Promenade, da war richtig viel los, na ja, Ostern halt.

 

21.4. Sonntag   Castiglion della Pescaia - Marina di Grosseto - Alberese

War schön und ruhig zum übernachten am Hafen, nur morgens um 8.00 wurden wir doch, allerdings freundlich, aufgefordert den Platz zu verlassen. Ok, 200 m weiter war dann ein großer Parkplatz auf dem wir in Ruhe noch ausschlafen konnten. Nach einem kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt oben in der Stadt, geht es in die Maremma, genauer zur Stadt Alberese auf den SP. Als wir ankamen waren tatsächlich noch ein paar Plätze frei, Abends war dann alles voll, klar die Italiener sind aufgrund der Feiertage fleißig unterwegs.

 

22.4. Montag   Alberese - Porto San Stefano - Scansano - Saturnia

Von Albarese geht ein sehr schöner Radweg direkt ans Meer nach Marina di Alberese, ca. 8 km, mit weiteren 2 km zur Mündung des Flusses Ombrone. Unterwegs noch einen Cappuccino, und wieder mal nette Leute kennengelernt, 2 Schweizer, die sich hier in der Nähe niedergelassen haben und es sehr genießen.  Kaum zurück, nach 20 km Radfahren, fängt es an zu regnen und begleitet uns bis Dienstag Nacht. Kurze Erholungspause, dann weiter zu unserem nächsten Highlight, Saturnia. Auf dem Weg liegt dann auch Scansano, wo wir zu einem leckeren Essen Halt gemacht haben. In Saturnia abends angekommen, direkt auf den Stellplatz, hier waren seit langem mal wieder die Auffahrkeile nötig da hier alles sehr schräg ist.

 

23.4. Dienstag   Saturnia - Pitigliano

Heute fing erstmal alles mit Regen an. Keine guten Aussichten zum Baden. Doch plötzlich kam die Sonne raus, also nix wie zu den Thermen. Und tatsächlich blieb das "Sonnenfenster" für die nächsten 2 Stunden offen. So konnten wir, mit sehr vielen anderen Besuchern, in dem 37° warmen, schwefelhaltigen Wasser relaxen. Schon ein schönes Schauspiel, das uns die Erde hier gönnt, und dieser Teil der Thermen ist bisher sogar noch gratis. Auch kein Selbstverständnis mehr heutzutage, wie wir an vielen anderen Stellen erfahren durften. Nach ausgiebiger Badezeit zurück zum RV, gerade rechtzeitig, denn es begann bald wieder zu regnen.

Das ist bei der Fahrt aber gut, da wird der Camper wieder sauber gewaschen. Noch ent- und versorgen, dann kann es losgehen. Gegen Abend kommen wir in Pitigliano an, was für ein Anblick, wenn man die Stadt auf der Anfahrt zum ersten Mal sieht. Erinnerte uns ein bisschen an Matera, wo wir letztes Jahr waren. Auch hier war noch Zeit genug um die Stadt anzuschauen und durch die Gassen zu spazieren. Alle dieser Städte lohnen sich auch, mal im Sommer zu besuchen, um bei Sonnenschein und guten Temperaturen die vielen Straßencafés zu nutzen und den Flair des Mittelalters zu genießen, bei einem Cappuccino oder einem Aperol.

 

24.4. Mittwoch  Pitigliano - Bolsena - Civita di Bagnoregio - Cascata delle Marmore

Von Pitigliano geht es zunächst an den Lago di Bolsena, in die gleichnamige Stadt Bolsena. Auch hier bietet sich ein "alter" Stadtkern an, ihn zu besuchen. Es gibt immer wieder neues zu entdecken. Weiter zum nächsten etruskischen Highlight, Civita di Bagnoregio. Auf einem Felsen erbaut bietet sich hier auch ein beeindruckender Anblick einer allerdings fast "toten" Stadt. Nur noch ca. aus 11 Anwohner scheint es zu geben, dafür tausende Touristen, heute gefühlt die meisten davon Japaner. Aber auch hier ist der Wandel der Zeit zu spüren, vor ein paar Jahren war noch alles kostenlos, jetzt kostet der Eintritt 10 Euro. Da hat die "Mafia" wohl wieder was neues gefunden. Nach dieser Besichtigung aus der Ferne kommt nun unser letztes Ziel, die Cascata delle Marmore. Abends dort angekommen sieht man noch kurz etwas von den Wasserfällen. Was wir zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht wussten, bei diesen Wasserfällen handelt es sich um künstlich angelegte Fälle, die dann zur Stromerzeugung genutzt werden. Also kein "Naturschauspiel" wie wir es erwartet hatten in freier, unberührter Natur. Nicht wirklich zu empfehlen, es sei denn man möchte sich auch die Technik der Stromgewinnung anschauen.

 

25.4. Donnerstag   Cascata delle Marmore - Camerino

Am frühen Morgen noch hoch gefahren zum oberen Aussichtspunkt, der auch wieder nur mit "10 €" zu besuchen war. Das war es uns diesmal nicht wert, so dass wir unseren Heimweg, die letzte Etappe, nach Camerino begannen. So waren wir gegen 12:00 nach einer sehr schönen, eindrucksvollen Tour wieder zurück. Jetzt noch 2 Tage ausspannen bevor es am Sonntag für mich wieder die 1000 km zurück geht.

 

26.4. Freitag   Camerino

Relaxen und abends mit Freunden, Anja und Claude, in das Lokal zum Essen gehen, in dem Federico, Irenes Sohn, arbeitet. Anja aus Deutschland und Claude aus der Schweiz leben in der Nähe von Fiastra und planen eine Anlage mit Jurten für Urlauber zu bauen. 

 

27.4. Samstag   Camerino

Relaxen, ein bisschen was am/im Haus machen und auf die Abfahrt am Sonntag vorbereiten.

 

28.4. Sonntag   Camerino - Foligno - Cesena - Ferrara - Verona - Mailand - Chiasso - Gotthardtunnel

Heute beginnt die Rückreise, 12:40 komme ich los. Bis Cesena läuft es prima, dann will ich auf die Autobahn nach Mailand um "Strecke" zu machen. Kaum auf der Autobahn steh ich im Stau, so für 20 km 1,5 h, dann hab ich genug vom stehen, ich will fahren. Lieber länger und außen herum, aber fahren. So geht es über Landstraßen nach Ferrara, Mantua, dort auf die Autobahn Verona - Mailand. Dort läuft es wieder sehr gut, auch an Mailand vorbei. Alle 2-3 Stunden eine kleine bis längere Pause, ablegen/schlafen, so läuft es prima und ab Abends ist die Autobahn dann sogar recht leer. Den Gotthard hab ich fast für mich alleine.

 

Kurz vor Mailand war dann mal wieder eine Kilometerzahl fällig, die 70.000 km Marke war erreicht.

 

29.4. Montag   Gotthardtunnel - Thayngen

Am Gotthard dann nochmal ein paar Stunden schlafen, sehr früh los damit ich vor dem Verkehr an Zürich vorbei bin. Und schön, das es auch wieder regnet, so wird der Camper gewaschen und von Mücken befreit. Klappt alles prima, so bin ich gegen 11:00 wieder zu Hause. Eine lange Fahrt mit einer sehr schönen Rundtour in der Toskana, danke nochmal an Irene.

So viele Wohnmobile hatten wir noch nie auf den Strassen und den Plätzen, wohl auch wegen Ostern. 90% Italiener, ein paar Schweizer, Deutsche, Franzosen und Österreicher waren auch dabei. Und ich durfte erfahren, das mit genug Pausen so große und lange Touren für mich wieder machbar sind, das ist erfreulich und darf so bleiben.

 

Zu den Touren 2013 - 2015

 

Viel zu spät begreifen viele

die versäumten Lebensziele:

Freude, Schönheit der Natur,

Gesundheit, Reisen und Kultur.

Drum, Mensch sei zeitig weise!

Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

 

(Wilhelm Busch, 1832-1908)

 

Groesbeek, die "erste" Übernachtung
Groesbeek, die "erste" Übernachtung
irgendwo in Frankreich
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